top of page

Themen in osteopathischen Erstanamnesen - Eine Betrachtung der Theorie der Ganzheitlichkeit

Aktualisiert: 8. Aug. 2021


ree

„Wer will was Lebendiges erkennen und beschreiben,

Sucht erst den Geist herauszutreiben,

Dann hat er die Teile in seiner Hand,

Fehlt leider! nur das geistige Band.“


Mephistopheles in Faust: Der Trägödie erster Teil

(Goethe 2017, S. 64)



Abschlussarbeit zur Erlangung des Titels: Master of Science.


Zusammenfassung


Hintergrund: Die Relevanzsteigerung der Gesundheit sowie ein aktives, individuelles Gesundheitsverständnis sind Kennzeichen der modernen Gesellschaft. Die Komplementärmedizin, darunter Osteopathie, bietet hierbei mit ihrem ganzheitlichen Menschenbild eine mögliche Herangehensweise. Basierend darauf analysiert diese Arbeit inhaltlichen Schwerpunkte osteopathischer Erstanamnesen, untersucht die Frage, ob diese auf einen ganzheitlichen Ansatz hinweisen und setzt die beobachteten Phänomene in den Kontext anderer ganzheitlicher Theorien und Denkansätze.


Methodik: Die Fragestellung wurde anhand acht osteopathischer Erstanamnesen untersucht. Diese wurden aufgenommen, transkribiert und trianguliert. Aussagen beider Gesprächspartner*innen wurden berücksichtigt und anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring mittels induktiver Kategorienbildung in thematische Kategorienbäume eingeteilt.


Ergebnisse: Die Erstanamnesen weisen fünf Hauptkategorien, Hauptanliegen, Gesundheitszustand, Lebensumstände, Aufklärung und Besonderheiten, mit jeweils zahlreichen Kategorien und Subkategorien auf. Die Kategorienanzahl liegt bei Hauptanliegen und Gesundheitszustand am höchsten. In 75% der Transkripte wurden mehr als 50% aller Kategorien codiert.


Schlussfolgerung: Ein inhaltlicher Fokus auf biomedizinische Inhalte zeichnet sich ab. Es zeigt sich, dass die Ergebnisse in den Kontext anderer ganzheitlicher Theorien gesetzt werden können. Dies bietet ein erweitertes Verständnis, um Qualitäten und Defizite osteopathischer Erstanamnesen aufzuzeigen. Die Anzahl der Kategorien und individuelle Unterschiede legen die Komplexität des Themas dar und sollen zur Reflexion des therapeutischen Handelns und osteopathischer Grundbegriffe anregen.


Schlüsselwörter: Ganzheitlichkeit; Osteopathie; Komplementärmedizin; Anamnese; Erstanamnese


Einsicht in die gesamte Arbeit:




 
 
 

1 Kommentar


guest
15. Nov.

Ein sehr aufschlussreicher Artikel, der die Tiefe und Komplexität der osteopathischen Anamnese wunderbar beleuchtet. Die Betrachtung der Ganzheitlichkeit ist entscheidend, und wie Ihre Arbeit zeigt, erstreckt sich diese weit über die rein biomedizinischen Aspekte hinaus. Ein Punkt, der in der Praxis oft unterschätzt wird, ist die direkte Auswirkung des häuslichen Umfelds auf den Therapieerfolg. Kleine, aber feine Anpassungen im Alltag können den Heilungsprozess massiv unterstützen. Manchmal sind es die einfachsten Dinge, wie zum Beispiel eine sichere und aufgeräumte Gestaltung des Badezimmers, die einen Unterschied machen. Es gibt dazu hier einige interessante Ideen, die Stürze verhindern und die tägliche Routine erleichtern können.

Dieser Gedanke, die therapeutische Intervention auf das Lebensumfeld des Patienten auszuweiten, verdient eine tiefere Betrachtung und ergänzt den im…


Gefällt mir
bottom of page